März 29, 2024

Kolumne vom 13.11.2017

Kolumne vom 13.11.2017 – Nr. 482


Lucinda Riley

daumen rauf

Die Perlenschwester

Perlenschwester

Wie auch ihre Schwestern ist CeCe d’Aplièse ein Adoptivkind, und ihre Herkunft ist ihr unbekannt. Als ihr Vater stirbt, hinterlässt er einen Hinweis – sie soll in Australien die Spur einer gewissen Kitty Mercer ausfindig machen. Ihre Reise führt sie zunächst nach Thailand, wo sie die Bekanntschaft eines geheimnisvollen Mannes macht. Durch ihn fällt CeCe eine Biographie von Kitty Mercer in die Hände – eine Schottin, die vor über hundert Jahren nach Australien kam und den Perlenhandel zu ungeahnter Blüte brachte. CeCe fliegt nach Down Under, um den verschlungenen Pfaden von Kittys Schicksal zu folgen. Und taucht dabei ein in die magische Kunst der Aborigines, die ihr den Weg weist ins Herz ihrer eigenen Geschichte …

Lucinda Riley schreibt weiter Geschichte! Sie fügt ihrem genialen Mammut-Roman-Projekt um die „Sieben Schwestern“ nach „Die sieben Schwestern“, „Die Sturmschwester“ und „Die Schattenschwester“ nun mit „Die Perlenschwester“ den vierten Teil hinzu. Überragend! In diesem Band geht es nach Thailand und Australien im Jahr 2008 und ins Schottland und Australien von vor über 100 Jahren. Mit Lucinda Riley taucht man wieder ganz tief in die einzelnen Geschichten der einen großen Geschichte ein. Und so kann man wieder ganz schnell nicht die Finger von diesem Roman und seinen so anziehenden Charakteren lassen. Die „Sieben Schwestern“ betören, begeistern und berauschen den Leser!

Die Perlenschwester

Auch als Hörbuch erhältlich bei der Hörverlag. Abwechslungsreich gelesen von Katja Hirsch, Oliver Siebeck und Katharina Spiering. 19,99 Euro. Hörprobe

Goldmann, 608 Seiten; 19,99 Euro


Andrew O’Hagan

daumen runter

Das geheime Leben

Andrew OHagan - Das geheime Leben

Wie gefährlich das Spiel im Internet ist, hat Insider Andrew O’Hagan während seiner Arbeit als Ghostwriter für den zwielichtigen WikiLeaks-Gründer Julian Assange bereits am eigenen Leib erfahren. Im riskanten Selbstversuch benutzt er die tatsächliche Identität eines verstorbenen Mannes, um sich selbst eine völlig neue zu erschaffen – und damit eine waghalsige Reise ins Darknet unternahm, wo alles – Sex, Drogen, Waffen – zu haben ist.

Das Buch ist eine Mogelpackung! Mit dem Text oben beschreibt der Verlag das Buch auf dem Einband. Da erwartet man eine spannende Insiderreportage aus dem Darknet – und zwar 333 Seiten lang. Wie es dem Autor gelang, den Verbrechern auf die Spur zu kommen. Aber das bekommt man annähernd nur in der letzten von drei Geschichten geboten. Und die macht dann nur 40 der 333 Seiten aus. Zuvor bekommt der Leser eine quälend langweilige Story, 120 Seiten lang, über Julian Assange und seine Memoarien geboten. Und danach noch „Die Satoshi-Affäre“, 157 Seiten lang, in dem es um die Kryptowährungen geht. „Von der waghalsigen Reise ins Darkent“, wo es um Geschichten um Sex, Drogen und Waffen geht, bekommt man in dem Buch nur auf wenigen Seiten zu lesen. Mogelpackung XXL!

S. Fischer, 333 Seiten; 22,00 Euro


Caroline Brinkmann

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Die Perfekten

Die PerfektenRain ist ein Ghost. Sie lebt außerhalb des Systems. Seit ihrer Geburt ist sie auf der Flucht vor den Gesegneten, einer perfekten Weiterentwicklung der Menschen, die mit eiserner Hand regieren und das Volk unterdrücken. Rain weigert sich jedoch, sich ein Leben lang zu verstecken, und begeht einen fatalen Fehler. Sie bricht die wichtigste Regel der Ghosts: Vertraue niemandem!

„Die Perfekten“ ist ein perfekter Roman! Voller Spannung, Emotionen, taffen Helden, einer Nachwelt, die düster und unwirklich ist, und einem Zukunftssystem, das durchaus die eine oder andere richtige, schreckliche Vorhersage enthalten könnte. Dazu im Buch: „Es hieß, Gier, Dummheit und Schwäche waren der Untergang der alten Menschheit. Als die Ressourcen knapp geworden waren, hatten sie sich bekriegt und alles zerstört.“ „Die Perfekten“ ist eine Dystopie der Extraklasse! Perfekter Stoff für Hollywood. Caroline Brinkmanns Roman erinnert an die großen Bestsellererfolge von Ally Condies „Cassia & Ky“ und Veronika Roths „Die Bestimmung“.

One, 606 Seiten; 18,00 Euro


Frank Bethmann

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Über Geld reden

Frank Bethmann Über Geld spricht man nicht, so heißt es. Frank Bethmann hat das Tabu gebrochen: Der bekannte Fernsehjournalist hat zahlreiche Prominente gefragt, was Geld für sie bedeutet, wie sie damit umgehen und was für sie im Leben wirklich zählt. In diesem Buch geben sie sehr persönliche Antworten zu einem Thema, das uns alle angeht. Über Geld zu reden heißt, über das Leben zu reden: Wir werden Zeugen von traumhaften Gewinnen, aberwitzigen Spekulationen und ruinösen Pleiten – und erfahren so ganz nebenbei, wie Gunter Gabriel seinen Song schrieb: „Hey Boss, ich brauch mehr Geld …“

Der sympathische und eloquente ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann spricht mit deutschen Promienten über Geld. Darunter auch die bereits verstorbenen Hellmuth Karasek und Gunter Gabriel. Jedes Gespräch ist äußerst interessant zu lesen. Wie stehen so unterschiedliche Personen wie Harald Schmidt, Sahara Wagenknecht, Birgit Schrowange, Adel Tawil oder eine Mirja Boes zum Thema Geld. Ein echtes Ausnahmebuch, denn so offen und ehrlich hat man dieser Persönlichkeiten wohl selten über Geld reden hören! Ein in Deutschland ja in Teilen der Bevölkerung verpöntes Thema. Was verdient man, wie legt man sein Geld an, darüber spricht man nicht so gerne. Hier wird darüber gesprochen.

Piper, 316 Seiten; 20,00 Euro


Dr. Josh Axe

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Dreck macht gesund

Dreck macht gesund

Antibiotika als Allheilmittel, pasteurisierte Lebensmittel, der Einsatz von Dünge- und Spritzmittel in der Landwirtschaft oder ein extremes Hygienebedürfnis – viele vermeintliche Errungenschaften der Moderne machen uns krank. Durch sie wird unsere Darmschleimhaut undicht, wodurch chronische Entzündungen, Allergien, Autoimmunerkrankungen und sogar psychische Probleme entstehen können. Der „durchlässige Darm“ ist verborgener Auslöser zahlreicher Erkrankungen. Josh Axe klärt über die Hintergründe dieses erschreckenden Phänomens auf und zeigt, was wir aktiv dagegen tun können. Sein Ansatz ist so provokant wie plausibel: Wir müssen einfach wieder mehr Dreck in unseren Alltag lassen.

Unser Körper steckt voller Wunder, dazu gehört auch der Darm. Diesen zu hegen und zu pflegen sollte für jeden oberste Priorität haben. Josh Axe erklärt, wie es zu den Problemen mit unserem Darm kommen konnte und wie sie jeder von uns beheben kann. Dazu gehören so Erklärungen wie: „Heilende Nahrungsmittel“, „Wie man bösen Bazillen das Leben schwer macht“, „ein regelmäßiger Stressabbau“, „Natürliche Heilmethoden als Darmschützer“ und ein über 100 Seiten reichendes „Heilung für jeden Darmtyp“. Ein Buch mit einer Menge Mehrwert für Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit!

Piper, 429 Seiten; 16,00 Euro


Hörbuch der Woche

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Sabrina Janesch

Die goldene Stadt

goldene Stadt

Peru, 1887. Das ganze Land redet nur von einem Mann – und seiner großen Entdeckung: Augusto Berns will die verlorene Stadt der Inka gefunden haben. Das Medienecho reicht von Lima bis London und New York. Doch wer ist der Mann, der vielleicht El Dorado entdeckt hat? Alles beginnt mit einem Jungen, der am Rhein Gold wäscht und sich in erträumten Welten verliert. Berns wagt die Überfahrt nach Peru, wo er eher zufällig zum Helden im Spanisch-Südamerikanischen Krieg wird, dann als Ingenieur der Eisenbahn Mittel für seine Expedition sammelt. Mit dem Amerikaner Harry Singer besteigt er die Höhen der Anden und schlägt sich durch tiefsten Dschungel – um schließlich an einen Ort zu gelangen, der phantastischer ist als alles, was er sich je vorgestellt hat.

Die junge und attraktive Sabrina Janesch hat einen ganz großen Abenteuerroman geschrieben! Eine deutsche Autorin, von der man sicher noch mehr hören wird! „Die goldene Stadt“ ist Gold glänzender Lesestoff – spannend, dramatisch, wendungsreich! Augusto Berns ein Held, den man auch nach der Lektüre und dem Hörbuch so schnell nicht aus seinem Kopf bekommt. Was er alles erlebt und mit wie viel Wissen, Geschick und Glück er alles meistert, das kann man in einem Wort zusammenfassen: spektakulär! Solch ein goldener Lese- und Hörstoff verlangt natürlich auch eine große Erzählstimme. Gefunden hat die Argon in Felix von Manteuffel, der mit seinen „Harry-Potter“-Lesungen schon großen Eindruck hinterlassen hat. Hörprobe

Die goldene Stadt

Auch als Hardcover erhältlich bei Rowohlt Berlin, 22,95 Euro.

 

Argon Hörbuch, 8 CDs, 660 Minuten; 24,95 Euro


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